Copyright   Dr.- Ing. Albert Ott   Wiesbaden              veröffentlicht   7.09.2022                       info  
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Die Ursachen des Klimawandels  
Die Ursachen des Klimawandels

Der Klimawandel ist zur Zeit eines der meistdiskutierten Themen und steht damit im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sehr viel wird dabei über die möglichen Auswirkungen gesprochen, sehr wenig dagegen über andere möglichen Ursachen außer Kohlenstoffdioxid CO2. Die der Öffentlichkeit vermittelte Standardinformation besagt, Ursache sei der Treibhauseffekt, hervorgerufen durch einen ständig steigenden CO2 - Gehalt der Atmosphäre und eine damit verbundene ständig steigende Temperatur, welche zahlreiche negative Auswirkungen hervorbringe. Diese Ursachen - Wirkung - Beziehung gelte sowohl für den privaten Bereich als auch für die gewerblichen und industriellen Aktivitäten des Menschen.

Es besteht Konsens darüber, dass heute Wetterereignisse stattfinden, an welche sich auch ältere Menschen hinsichtlich Häufigkeit und Heftigkeit in der Vergangenheit nicht erinnern können. Natürlich wirft das die Frage auf : "Wie war es früher ?" Dank vorliegender Wetteraufzeichnungen haben wir die Möglichkeit, in die überschaubare Vergangenheit einiger Jahrhunderte aber auch dank allgemein anerkannter Forschungsergebnisse in sehr viel weiter zurückreichende Zeitbereiche von Jahrtausende und sogar Millionen von Jahren zurückzublicken.

Das Ergebnis : Starke, sogar extreme Temperaturschwankungen und damit verbundene Wetterereignisse gab es zu allen Zeiten. Klima ist das Langzeitmittel kurzfristiger Wetterereignisse, also habe es Klimaveränderungen immer gegeben und sie seien einfach als unab-änderlich hinzunehmen. So einfach macht man es sich glücklicherweise nicht und man fragt nach den Ursachen. Sehr schnell ist man beim Zusammenhang von Temperatur und CO2 - Gehalt der Atmosphäre. Leicht verständlich sind die drei Zusammenhänge

                            a) beim Treibhauseffekt verhindert CO2 die Wiederabstrahlung der in den langwelligen Infrarotbereich
                                umgewandelten Sonneneinstrahlung

                            b) der CO2 - Speicher Ozean gibt mit steigender Temperatur CO2 ab und verstärkt damit noch den
                                Treibhauseffekt

                            c) zahlreiche der Aktivitäten des heutigen Menschen erzeugen mehr CO2 als dies bei früheren Generationen
                                der Fall war 

Der Fall scheint klar : Konnte sich früher durch die intakte Mitwirkung der Natur zwischen Sonneneinstrahlung, CO2 - Emission und den Effekten nach a) und b) noch ein Gleichgewichtszustand einstellen,  so ist ein solcher heute in einer die Natur überfordernden Weise gestört, weil c) hinzugekommen ist. Ergreift man also Maßnahmen zur Reduzierung der menschlichen CO2 - Aktivitäten, so hat die Natur die Chance, wieder das frühere Gleichgewicht herzustellen und alles ist wieder gut.
( Anmerkung CO2  )
                                                                  So einfach ist es leider nicht !

Forschung mit dem Ziel, Erkenntnisse über frühere klimatische Bedingungen zu erhalten, hat man immer betrieben. Historiker suchten nach Gründen für zu- oder abnehmende Bevölkerungszahlen, Kriege und Völkerwanderungen, Archäologen wollten Erklärungen für die klimabedingten Eigenschaften ihrer Funde. Während man heute klimatische Bedingungen wie Temperatur, Luftfeuchte, Zusammensetzung der Atmosphäre usw. mit elektronischen Sensoren messen kann, war man für die Vergangenheit auf mittelbare Indikatoren wie Eis-bohrkerne, Jahresringe von Bäumen, Eigenschaften von Sedimenten angewiesen. Die Ergebnisse sind bis zurück in die Jahrmillionen erstaunlich zuverlässig, wie auch gegenseitige Überprüfungen der mit verschiedenen Verfahren bestimmten Werte gezeigt haben.

Für unsere heutige Klimadiskussion bedeutsam ist, dass es Klimaschwankungen zu allen Zeiten gab, dass sie stets periodisches Zeitverhalten zeigten und dass bei Temperaturschwankungen häufig ein Mehrfaches derjenigen Werte vorkam, die uns heute Angst einjagen. Dies alles hatte "natürliche" Ursachen, weil es nach unserem Kenntnisstand keine anderen gab, wobei man kosmische Einflüsse zu den natürlichen Ursachen zählt, richtigerweise, da sie durch das beschrieben werden, was wir Naturgesetze nennen.

Mit dem, was möglicherweise mit der Extrapolation der Klima - Vergangenheit auf uns zukommt, auch wenn es in weit entfernter Zukunft liegen sollte, wollte man sich nicht als unabänderlich abfinden und forschte weiter. Beruhigend wäre es, so hofft man, könnte die Forschung zeigen, dass das heutige Klima in einer für den Menschen angenehmen Weise konstant bliebe und wenn man außerdem keine Ursachen finden könnte, die diesen Zustand möglicherweise zu unserem Nachteil ändern.

Leider wurde man aber bei dieser Ursachensuche fündig. Man fand, dass die globale Temperatur des erdoberflächennahen Bereiches in den letzten Jahrhunderten statistisch signifikant ansteigt und fand weiter, dass ein ähnlicher zeitlicher Verlauf auch für den CO2 - Gehalt der Erd - Atmospäre gilt. Es lag nahe, eine Korrelation zwischen beiden Funktionsverläufen herzustellen und Modelle aufzustellen, die uns die zukünftigen Bedingungen für das Leben auf der Erde voraussagen. Sehr schnell war man dann mitten in der Klimadiskussion, die wir alle kennen. Untrennbarer Bestandteil der Diskussion ist die dominierende Meinung, der Klimawandel unserer Zeit habe keine Parallele in der Vergangenheit, sei also einmalig und könne daher nur mit nichtnatürlichen Ursachen erklärt werden.  

Es ist keineswegs negativ zu bewerten, wenn man sich Sorge macht um die Beständigkeit einer erträglichen, vielleicht sogar angenehmen Umwelt. Vernünftige Maßnahmen die auf gesichertem, allgemein anerkanntem Wissen beruhen und über die Konsens hergestellt werden kann, wird ein vernünftiger und sachlich informierter Bürger nicht ablehnen, sondern mittragen. Er wird sich Zeit nehmen, eine zusammen mit Gründen vorgetragene Information anzuhören, zu überdenken und sein Verhalten danach ausrichten.

               
    Für unseren Klima - Tanz ist allerdings das Eis zu dünn.

Es könnte der sehr unerwünschte, enttäuschende Fall eintreten, dass zwar alle aus den heutigen Klimamodellen abgeleiteten Maßnahmen wirklich praktisch durchgeführt werden, dass aber dennoch die erwünschte positive Wirkung ausbleibt und sich der Trend zur Klimaver-schlechterung, den man anzuhalten oder sogar umzukehren hoffte, unerbittlich fortsetzt. Warum?  Alle heutigen Diskussionen, Belehrun-gen, Demonstrationen, Maßnahmen beruhen auf dem stark vereinfachenden Themenkomplex Treibhauseffekt, CO2, Temperaturanstieg und den daraus entstehenden Folgen. Das ist zu kurz gegriffen, weil es eine Reihe bekannter, heute nicht oder kaum beachteter Effekte gibt, die als Ursachen einer möglichen Klimaveränderg unbedigt mit in Betracht gezogen werden müssen und dementsprechend in die Klima-modelle mit einzuarbeiten sind.

Die oben stehende Tabelle zeigt auch bekannte unbeeinflussbare Ursachen für einen möglichen Klimawandel, die jedoch in den Diskussionen keineswegs ausreichend berücksichtigt werden und meist auch ohne jede Erwähnung bleiben, während sich alles um das "menschengemachte  CO2" dreht. Diese unbeeinflussbaren Ursachen sind als eigenständige physikalische Teilgebiete zwar erforscht; eine Auswirkung auf das Klima ist jedoch bisher nur wenig untersucht. Demgemäß sind nur wenige Ergebnisse darüber öffentlich einsehbar, wenn doch, dann meist mit dem Unterton, sie seien für das Klimageschehen unwichtig. Weitergehende Untersuchungen auf breiterer Basis und freie Publikation der Ergenisse sind nötig. Einfach ist eine solche Forschung nicht, ein Teil der zu betrachtenden Zusammenhänge ist nichtlinear und ein Teil zeigt Rückwirkungen auf die Ursachen und wiederum ein Teil zeigt Kopplungen zwischen verschiedenen Ursachen und Wirkungen. Abschrecken wird das die Wissenschaft nicht, vergleichbar komplexe Probleme wurden in der Wissenschaftsgeschichte mehrfach erfolgreich gelöst und es stehen mit künstlicher Intelligenz und künftig dem Quantencomputer sich ständig erweiternde Forschungs - Möglichkeiten zur Verfügung. Aufgrund der komplexen Zusammenhänge sind Lösungen zu erwarten, die ein chaotisches Wetterverhalten voraussagen, dessen Ansätze wir bereits aus den heutigen Klimamodellen und auch aus den sich abspielenden Wetterereignissen kennen. Wir wissen dann aber mehr über die Gründe.

Als Schutz gegen die menschenfeindlichen Auswirkungen des heute betrachteten Treibhaus - Modelles werden von den Teilnehmern an der Klimadiskussion und von Politikern Maßnahmen vorgeschlagen, die im wesentlichen in der Vermeidung von CO2 - Emissionen bestehen. Für eine beeinflussbare Ursache (grün markiert in der Tabelle) ist eine solche Vermeidungsstrategie nicht falsch.
Für nicht beeinflussbare Ursachen (rot markiert in der Tabelle)  gibt es jedoch grundsätzlich keine Vermeidungsmaßnahmen. Hier hat der Mensch die einzige Möglichkeit, Schutzmaßnahmen vor den Folgen zu ergreifen. Solange man ausschließlich vermeidbare Ursachen diskutiert und von der Wirksamkeit von Vermeidungsmaßnahmen überzeugt ist, wird man nicht bereit sein, sich mit der Planung von Schutzmaßnahmen gegen die Auswirkung unbeeinflussbarer Ursachen zu beschäftigen. Zeigen dann jedoch derartige Ursachen doch ihre Wirkung und ist man unvorbereitet, so wird man mit katastrophalen Folgen zu kämpfen haben, sofern man sich nicht rechtzeitig zumindest gedanklich mit Schutzmaßnahmen dagegen beschäftigt hat. 

Es ist deshalb erforderlich, in wissenschaftlicher, ideologiefreier Weise 
alle  möglichen bekannten Ursachen in die Untersuchungen einzubeziehen, und für alle sich aus den Berechnungen ergebenden Wirkungen Maßnahmen zu ergreifen oder zumindest gedanklich vorzubereiten, auch wenn es für eine solche Vorgehensweise mächtige Gegenströmungen geben sollte.


Anmerkung CO2
Zur CO2 - Diskussion ist noch eine Anmerkung zu machen, die sich nicht auf Klimawirkungen bezieht, sondern auf die Bedeutung für industrielle Prozesse.
Da auch andere Ursachen mit einbezogen werden müssen, wird CO2 seine bisher zentrale Rolle in der Klimadiskussion nicht behalten können, in einer anderen Rolle aber wird seine Bedeutung zunehmen. In der Durchführung der CO2 - erzeugenden menschlichen Aktivitäten entsteht dieses Gas aus allen drei Aggregatszuständen: Aus Kohle (reiner Kohlenstoff) sowie aus Öl und Erdgas (beides Kohlenwasserstoff - Verbindungen). Der häufigste Prozess im privaten Bereich ist dabei die Verbrennung, im industriellen Bereich spielen zusätzlich noch andere Prozesse eine Rolle. Kohle, Öl und Gas werden fast immer als "Brennstoffe" bezeichnet, was ihrer wirklichen Bedeutung jedoch keineswegs gerecht wird : Es sind keine Brennstoffe, es sind in Wirklichkeit Rohstoffe. Die der Vermeidung des Klimawandels gewidmeten angstmachenden Kapagnen haben also immerhin das positiv zu bewertende Nebenziel, diese Rohstoffe nicht dem low-tech-Zweck Verbrennung zu opfern, sondern dem high-tech-Zweck Prozesstechnik vorzubehalten.
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Info
In dieser kurzen Abhandlung sind wichtige Ursachen des Klimawandels nur aufgeführt, nicht eingehend erklärt. Es ist sehr empfehlens-wert, sich im Internet ausführlicher zu informieren und beispielsweise die Seite  https://de.wikipedia.org/wiki/Klimawandel  aufzuschlagen. Man findet dort eine Fülle hochinteressanter Informationen und wird meiner durch diese Abhandlung bezweckten Absicht zustimmen, dass sich unsere Klimadiskussion nicht auf die ständige Wiederholung der CO2 - Temperatur - Thematik beschränken solte, sondern auf einer breiteren Basis geführt werden muss, mit angemessener Publikation der Ergebnisse.
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